5.13 Themen zu erweitertem Workload-Schutz

5.13.1 Schützen von Windows-Clustern

PlateSpin Protect unterstützt den Schutz der Geschäftsdienste eines Microsoft Windows-Clusters. Folgende Cluster-Technologien werden unterstützt:

  • Windows 2008 R2 Server-basiertes Microsoft-Failovercluster

Dieser Abschnitt enthält folgende Informationen:

HINWEIS:Weitere Informationen zum Neuaufbauen der Windows 2008/2008R2-Failover-Cluster-Umgebung nach erfolgtem Schutz durch PlateSpin Protect beim Failover/Failback finden Sie im Wissensdatenbankartikel 7015576.

Workload-Schutz

Der Schutz eines Clusters wird durch inkrementelle Reproduktionen der Änderungen auf dem aktiven Knoten erreicht, die an einen virtuellen Einzelknoten-Cluster übertragen werden, den Sie während der Fehlerbehebung an der Ursprungsinfrastruktur verwenden können.

Der Umfang der Unterstützung von Cluster-Migrationen in der aktuellen Version ist von folgenden Bedingungen abhängig:

  • Wenn Sie einen Vorgang des Typs Workload hinzufügen durchführen, müssen Sie über die IP-Adresse des Clusters (Virtuelle IP-Adresse) den aktiven Knoten identifizieren, d. h. den Knoten, der zurzeit die Quorum-Ressource des Clusters besitzt. Wenn Sie die IP-Adresse eines einzelnen Knotens angeben, wird dieser Knoten als regulärer Windows-Workload inventarisiert (das Cluster bleibt unerkannt).

  • Eine Quorum-Ressource eines Clusters muss zu der Ressourcengruppe (Dienst) des Clusters gehören, die geschützt wird.

Bei einer blockbasierten Übertragung werden die blockbasierten Treiberkomponenten nicht auf dem Clusterknoten installiert. Die blockbasierte Übertragung erfolgt anhand einer treiberlosen Synchronisierung mit einer MD5-basierten Reproduktion. Da der blockbasierte Treiber nicht installiert ist, ist kein Neustart auf den Clusterknoten der Quelle erforderlich.

HINWEIS:Die dateibasierte Übertragung wird nicht unterstützt, um die Microsoft Windows-Cluster zu schützen.

Wenn ein Knoten-Failover zwischen inkrementellen Reproduktionen eines geschützten Clusters auftritt und das neue Profil des aktiven Knotens in etwa dem fehlerhaften aktiven Knoten entspricht, wird der Schutzvertrag wie geplant fortgesetzt; andernfalls wird der Befehl nicht ausgeführt. Die Profile der Clusterknoten werden als ähnlich erachtet, wenn:

  • sie dieselbe Anzahl an Volumes haben.

  • alle Volumes auf allen Knoten exakt dieselbe Größe haben.

  • sie eine identische Anzahl an Netzwerkverbindungen haben.

  • Seriennummern für lokale Volumes (System-Volume und Reserviertes System-Volume) müssen auf allen Clusterknoten gleich sein.

    Wenn die lokalen Treiber auf allen Knoten des Clusters verschiedene Seriennummern aufweisen, können Sie keine inkrementelle Reproduktion ausführen, nachdem der aktive Knoten im Falle eines Knotenfehlers wechselt. Beispiel: Der aktive Knoten ist Knoten 1 und er „wechselt“ zu Knoten 2.

    Für Protect 11.1 stehen zwei unterstützte Optionen zur Unterstützung von Clustern in diesem Szenario zur Verfügung:

    • (Empfohlen) Verwenden Sie das angepasste Dienstprogramm Volume Manager, um die Seriennummern des lokalen Volumes zu ändern, damit sie mit den einzelnen Knoten des Clusters übereinstimmen. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt B.0, Synchronisieren von Seriennummern im lokalen Clusterknoten-Speicher.

    • (Bedingt und optional) Wenn Sie den folgenden Fehler sehen:

      Volume mappings does not contain source serial number: xxxx-xxxx, 
      

      Er wurde möglicherweise durch eine Änderung im aktiven Knoten vor Ausführung der inkrementellen Reproduktion verursacht. In diesem Fall können Sie eine vollständige Reproduktion ausführen, um sicherzustellen, dass der Cluster wieder geschützt ist. Inkrementelle Reproduktionen sollten nach der vollständigen Reproduktion wieder funktionieren.

Wenn die Volume-Seriennummern nicht mit den einzelnen Knoten im Cluster übereinstimmen sollen, ist vor jeder inkrementellen Reproduktion eine vollständige Reproduktion erforderlich, sobald der aktive Knoten ein Failover auf einen neuen Knoten im Cluster durchführt.

Wenn während einer vollständigen oder inkrementellen Reproduktion ein Knoten-Failover vor Abschluss des Kopiervorgangs auftritt, dann wird der Befehl abgebrochen und eine Meldung wird angezeigt, die besagt, dass die Reproduktion erneut ausgeführt werden muss.

Um ein Windows-Cluster zu schützen, gehen Sie nach dem gleichen Ablaufplan wie für den normalen Workload-Schutz vor (siehe Grundlegender Workflow für den Workload-Schutz und die Wiederherstellung).

Schutz-Failover

Wenn der Failover-Vorgang abgeschlossen ist und der Failover-Computer online geht, sehen Sie ein Cluster mit mehreren Knoten, bei dem ein Knoten aktiv ist (alle anderen Knoten sind nicht verfügbar).

Für ein Failover (oder ein Test-Failover) auf einem Windows-Cluster muss das Cluster eine Verbindung zu einem Domänencontroller herstellen können. Zur Nutzung der Test-Failover-Funktion müssen Sie den Domänencontroller zusammen mit dem Cluster schützen. Während des Tests müssen Sie den Domänencontroller hochfahren, gefolgt vom Windows-Cluster-Workload (in einem isolierten Netzwerk).

Schutz-Failback

Für diese Version wird nur ein Failback unterstützt, das die vollständige Reproduktion für Windows Cluster-Arbeitsauslastungen verwendet.

Wenn Sie das Failback als vollständige Reproduktion auf ein physisches Ziel konfigurieren, können Sie eine der folgenden Methoden verwenden:

  • Ordnen Sie alle Festplatten auf dem Failover-Rechner einer einzigen lokalen Festplatte auf dem Failback-Ziel zu.

  • Fügen Sie dem physischen Failback-Rechner eine andere Festplatte Festplatte 2) hinzu. Sie können den Failback-Vorgang dann konfigurieren, um das System-Volume des Failovers auf Festplatte 1 und die zusätzlichen Festplatten des Failovers (zuvor gemeinsam genutzte Festplatten) auf Festplatte 2 wiederherzustellen. So kann die Systemfestplatte auf die Speicherfestplatte mit gleicher Größe wiederhergestellt werden wie die ursprüngliche Quelle.

Nach Abschluss des Failbacks können Sie andere Knoten mit dem erneut reproduzierten Cluster zusammenführen.

5.13.2 Verwenden von Workload-Schutz-Funktionen über die PlateSpin Protect-Web-Services-API

Mithilfe der protectionservices-API können Sie Workload-Schutz-Funktionen programmatisch von Ihren Anwendungen aus verwenden. Alle Programmier- oder Skriptsprachen, die einen HTTP-Client und das JSON-Serialisierungs-Framework nutzen, sind verwendbar.

https://<hostname | IP-Adresse>/protectionservices

Ersetzen Sie <Hostname | IP-Adresse> durch den Hostnamen oder die IP-Adresse Ihres PlateSpin Server-Hosts. Wenn SSL nicht aktiviert ist, verwenden Sie http in der URL.

Abbildung 5-4 Die erste Seite der API des Serverschutzes

Wenn Sie Skripte für häufige Workload-Schutz-Vorgänge schreiben möchten, verwenden Sie die in Python geschriebenen Referenzbeispiele als Orientierungshilfe. Eine Microsoft Silverlight-Anwendung wird zusammen mit dem Quellcode ebenfalls zu Referenzzwecken bereitgestellt.

API-Übersicht

PlateSpin Protect verfügt über eine REST-basierte API-Technologievorschau, die Entwickler bei der Erstellung eigener Anwendungen für das Produkt verwenden können. Die API enthält Informationen über die folgenden Vorgänge:

  • Container ermitteln

  • Workloads ermitteln

  • Schutz konfigurieren

  • Reproduktionen, Failover-Vorgänge und Failback ausführen

  • Workload- und Container-Status abfragen

  • Status laufender Vorgänge abfragen

  • Sicherheitsgruppen und deren Schutzverbindungen

Protect-Administratoren können ein Jscript-Beispiel (https://localhost/protectionservices/Documentation/Samples/protect.js) von der Befehlszeile aus verwenden, um über die API auf das Produkt zuzugreifen. Anhand des Beispiels können Sie Skripte schreiben, die Ihnen die Arbeit mit dem Produkt erleichtern. Mit dem Befehlszeilenprogramm können Sie die folgenden Vorgänge durchführen:

  • Einzelnen Workload hinzufügen

  • Einzelnen Container hinzufügen

  • Reproduktions-, Failover- und Failback-Vorgänge ausführen

  • Mehrere Workloads und Container gleichzeitig hinzufügen

    HINWEIS:Weitere Informationen über diesen Vorgang finden Sie in der API-Dokumentation unter https://localhost/protectionservices/Documentation/AddWorkloadsAndContainersFromCsvFile.htm.

  • Alle Workloads gleichzeitig entfernen

  • Alle Container gleichzeitig entfernen

Auf der Startseite der PlateSpin Protect REST-API (https://localhost/protectionservices/ oder https://<server page>/protectionservices/) finden Sie Links zu Inhalten, die für Entwickler und Administratoren nützlich sein können.

Diese Technologievorschau wird in späteren Versionen vollständig entwickelt sein und über weitere Funktionen verfügen.