3.6 Verwenden von Gerätetreibern

PlateSpin Migrate wird mit einer Bibliothek an Gerätetreibern bereitgestellt. Bei der Ausführung von Migrationsaufträgen werden automatisch die passenden Treiber für den Zielcomputer installiert. Verwenden Sie PlateSpin Analyzer, um zu prüfen, ob die erforderlichen Treiber verfügbar sind. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Analysieren von Computern mit PlateSpin Analyzer.

Falls PlateSpin Analyzer feststellt, dass Treiber fehlen oder nicht kompatibel sind, oder falls Sie für Ihre Ziel-Infrastruktur bestimmte Treiber benötigen, müssen Sie möglicherweise Treiber zur PlateSpin Migrate-Treiberdatenbank hinzufügen (heraufladen).

Außerdem:

3.6.1 Verpacken von Gerätetreibern für Windows-Systeme

So packen Sie Ihre Windows-Gerätetreiber, um sie in die PlateSpin Migrate-Treiberdatenbank heraufladen zu können:

  1. Bereiten Sie alle abhängigen Gerätetreiberdateien (*.sys, *.inf, *.dll usw.) für Ihre Zielinfrastruktur und Ihr Zielgerät vor. Wenn Sie herstellerspezifische Treiber als .zip-Archiv oder als Programmdatei erhalten haben, extrahieren Sie diese zuerst.

  2. Speichern Sie die Treiberdateien in separaten Ordnern mit einem eigenen Ordner pro Gerät.

Die Treiber können nun hochgeladen werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Abschnitt 3.6.3, Hochladen von Treibern in die Gerätetreiberdatenbank von PlateSpin Migrate.

HINWEIS:Damit eine problemlose Handhabung Ihres Migrationsauftrags und des Ziel-Workloads gewährleistet ist, sollten Sie nur digital signierte Treiber für die folgenden Systeme hochladen:

  • Alle 64-Bit-Windows-Systeme

  • 32-Bit-Versionen von Windows Vista- und Windows Server 2008 und Windows 7-Systemen

3.6.2 Verpacken von Gerätetreibern für Linux-Systeme

Wenn Sie ein Paket Ihrer Linux-Gerätetreiber erstellen möchten, um sie in die PlateSpin Migrate-Treiberdatenbank heraufladen zu können, können Sie hierfür ein benutzerdefiniertes Dienstprogramm verwenden, das in Ihrem Linux ISO-Boot-Image enthalten ist.

  1. Suchen Sie eine Linux-Workstation mit derselben Kernel-Version wie der Ursprungscomputer. Der Ursprungscomputer selbst ist meist die beste Wahl. Erstellen Sie auf der Linux-Workstation ein Verzeichnis für die Gerätetreiberdateien. Alle Treiber in dem Verzeichnis müssen für denselben Kernel und dieselbe Architektur sein.

  2. Laden Sie das Boot-Image herunter und mounten Sie es.

    Geben Sie beispielsweise in der Annahme, dass das ISO-Image in das Verzeichnis /root kopiert wurde, folgende Befehle ein:

    # mkdir /mnt/ps
    # mount -o loop /root/bootofx.x2p.iso /mnt/ps 
    
  3. Kopieren Sie vom Unterverzeichnis /tools des gemounteten ISO-Images das Archiv packageModules.tar.gz in ein anderes Arbeitsverzeichnis und extrahieren Sie es.

    Wenn sich beispielsweise die .gz-Datei in Ihrem aktuellen Arbeitsverzeichnis befindet, geben Sie folgenden Befehl ein:

    tar -xvzf packageModules.tar.gz
    
  4. Wechseln Sie zum Arbeitsverzeichnis und führen Sie folgenden Befehl aus:

    ./PackageModules.sh –d <Pfad-zum-Treiberverzeichnis> -o <Paketname>

    Ersetzen Sie <Pfad-zum-Treiberverzeichnis> mit dem aktuellen Pfad zum Verzeichnis, in dem Sie Ihre Treiberdateien gespeichert haben, und <Paketname> mit dem aktuellen Paketnamen im folgenden Format:

    Treibername-Treiberversion-Dist-Kernelversion-Arch .pkg

    Beispiel: bnx2x-1.48.107-RHEL4-2.6.9-11.EL-i686.pkg

Das Paket kann nun hochgeladen werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 3.6.3, Hochladen von Treibern in die Gerätetreiberdatenbank von PlateSpin Migrate

3.6.3 Hochladen von Treibern in die Gerätetreiberdatenbank von PlateSpin Migrate

Verwenden Sie den PlateSpin Treibermanager zum Hochladen von Gerätetreibern in die Treiberdatenbank.

HINWEIS:Beim Heraufladen von Treibern überprüft PlateSpin Migrate nicht, ob der Treiber zum ausgewählten Betriebssystem bzw. den Bit-Spezifikationen passt. Laden Sie nur Treiber herauf, die für Ihre Ziel-Infrastruktur geeignet sind.

Upload-Prozedur für Gerätetreiber (Windows)

  1. Beziehen Sie die erforderlichen Gerätetreiber und bereiten Sie diese vor.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie in Verpacken von Gerätetreibern für Windows-Systeme.

  2. Klicken Sie auf Werkzeuge > Gerätetreiber verwalten und wählen Sie die Registerkarte Windows-Treiber aus:

  3. Klicken Sie auf Treiber heraufladen, navigieren Sie zu dem Ordner, der die erforderlichen Treiberdateien enthält, und wählen Sie den zutreffenden Betriebssystemtyp, die Sprache und die Hardwarehersteller-Optionen aus.

    Für die meisten X2P-Migrationen können Sie Standard als Option für Hardwarehersteller auswählen, es sei denn, Ihre Treiber sind speziell für eine der aufgeführten Zielumgebungen vorgesehen.

  4. Klicken Sie auf Heraufladen... und bestätigen Sie Ihre Auswahl.

    Das System lädt die ausgewählten Treiber in die Treiberdatenbank.

Upload-Prozedur für Gerätetreiber (Linux)

  1. Beziehen Sie die erforderlichen Gerätetreiber und bereiten Sie diese vor.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Verpacken von Gerätetreibern für Linux-Systeme.

  2. Klicken Sie auf Werkzeuge > Gerätetreiber verwalten und wählen Sie die Registerkarte Linux-Treiber aus:

  3. Klicken Sie auf Treiber heraufladen..., navigieren Sie zu dem Ordner, der das erforderliche Treiberpaket (*.pkg) enthält, und klicken Sie auf Alle Treiber heraufladen.

    Das System lädt die ausgewählten Treiber in die Treiberdatenbank.

3.6.4 Verwenden der Funktion für die Plug-&-Play-(PNP-)ID-Übersetzung

„Plug & Play“ (PnP) bezeichnet eine Funktion des Betriebssystems Windows, die die Konnektivität, Konfiguration und Verwaltung nativer Plug-&-Play-Geräte unterstützt. Unter Windows erleichtert diese Funktion das Auffinden von PnP-kompatiblen Hardwaregeräten, die mit einem PnP-kompatiblen Bus verbunden sind. Die Hersteller der PnP-kompatiblen Geräte weisen diesen Geräten eine Reihe von Geräteidentifikationsstrings zu. Diese Strings werden bei der Produktion in die Geräte einprogrammiert. Die Strings bilden die Grundlage der PnP-Funktionsweise: Sie sind ein Teil der Informationsquelle, mit der Windows einen geeigneten Treiber für das Gerät ermittelt.

Wenn der PlateSpin-Server die Workloads und die verfügbare Hardware ermittelt, werden diese PnP-IDs und der Speicher dieser Daten als Teil der Workload-Details festgestellt. Anhand der IDs stellt PlateSpin fest, ob und welche Treiber bei einer Konvertierung eingefügt werden müssen. Auf dem PlateSpin-Server wird eine Datenbank der PnP-IDs mit den Treibern für alle unterstützten Betriebssysteme geführt. Da unter Windows und Linux unterschiedliche Formate für die PnP-IDs verwendet werden, enthält ein Windows-Workload, der vom Migrate-Linux-RAM-Datenträger erkannt wird, PnP-IDs im Linux-Format.

Diese IDs sind einheitlich formatiert, sodass PlateSpin die zugehörige Windows-PnP-ID anhand der Standardumwandlung feststellen kann. Die Übersetzung erfolgt automatisch im PlateSpin-Produkt. Mit dieser Funktion sind Sie oder ein Kundendiensttechniker in der Lage, benutzerdefinierte PnP-Zuordnungen hinzuzufügen, zu bearbeiten oder zu entfernen.

So verwenden Sie die Übersetzungsfunktion für PnP-IDs:

  1. Starten Sie den PlateSpin-Treibermanager, und stellen Sie eine Verbindung zum PlateSpin-Server her.

  2. Wechseln Sie im Treibermanager zur Registerkarte „PNP-ID-Übersetzung“. Die Liste PnP-ID-Übersetzung mit den derzeit bekannten benutzerdefinierten PnP-ID-Zuordnungen wird geöffnet.

  3. Klicken Sie auf der Listenseite auf Hinzufügen. Das Dialogfeld „PnP-ID-Zuordnung erstellen“ wird geöffnet.

  4. Fügen Sie dem Feld Linux-PNP-ID eine Linux-PnP-ID hinzu.

    1. (Bedingt) Wenn Ihnen die Linux-PnP-ID bekannt ist, geben Sie diese ID ein.

      Alternativ:

    2. (Bedingt) Wählen Sie eine ID aus einem zuvor erkannten Workload aus:

      1. Klicken Sie neben dem Feld Linux-PNP-ID auf Auswählen.... Das Dialogfeld „Linux-PNP-ID auswählen“ wird geöffnet.

      2. Klicken Sie im Dialogfeld auf Computer auswählen.... Eine Liste der Computer, die zuvor durch den PlateSpin-Linux-RAM-Datenträger erkannt wurden, wird angezeigt.

      3. Markieren Sie eines der Geräte in der Liste, und klicken Sie auf Auswählen. Das Gerät wird in die Liste im Dialogfeld „Linux-PNP-ID auswählen“ übernommen.

      4. Wählen Sie ein Gerät aus der Liste aus, und klicken Sie auf OK. Für die PnP-ID wird die standardmäßige Umwandlung vorgenommen, und die ID wird im Dialogfeld „PnP-ID-Zuordnung erstellen“ angezeigt.

  5. Fügen Sie dem Feld Windows-PNP-ID eine Windows-PnP-ID hinzu.

    1. (Bedingt) Wenn Ihnen die Windows-PnP-ID bekannt ist, geben Sie diese ID ein.

      Alternativ:

    2. (Bedingt) Klicken Sie neben dem Feld Windows-PNP-ID auf Auswählen. Ein Zuordnungswerkzeug wird geöffnet, in dem drei Methoden als Hilfe zum Zuordnen einer Windows-PnP-ID angeboten werden:

      • Markieren Sie auf der Registerkarte Treiberdatei eine Windows-Treiberdatei (also eine Datei mit der Dateinamenerweiterung *.inf), wählen Sie die gewünschte PnP-ID aus, und klicken Sie auf Ändern.

      • Markieren Sie auf der Registerkarte Treiberdatenbank die vorhandene Treiberdatenbank, wählen Sie die entsprechende PnP-ID aus, und klicken Sie auf Ändern.

      • Klicken Sie auf der Registerkarte Computer auswählen auf Computer auswählen. Wählen Sie dann in der Liste der Windows-Computer, die während der Live-Ermittlung erkannt wurden, einen Computer aus, und klicken Sie auf OK. Die Geräte dieses Computers werden angezeigt. Wählen Sie die gewünschte PnP-ID aus, und klicken Sie auf Ändern.

      WICHTIG:Wenn Sie eine Windows-PnP-ID auswählen, die nicht mit einem Treiberpaket verknüpft ist, kann dies zum Zeitpunkt der Konvertierung zu einem Fehler führen.

  6. Bestätigen Sie im Dialogfeld „PnP-ID-Zuordnung erstellen“, dass die richtige Linux-PnP-ID und die richtige Windows-PnP-ID ausgewählt sind, und klicken Sie auf OK. Die Seite „PNP-ID-Übersetzung“ des PlateSpin-Treibermanagers wird geöffnet.

  7. (Optional) Soll die Zuordnung in der Liste „PNP-ID-Übersetzung“ geändert oder entfernt werden, klicken Sie entsprechend auf Entfernen oder Ändern.

    Mit Entfernen wird die Zuordnung gelöscht. (Zuvor wird allerdings ein Dialogfeld zur Bestätigung geöffnet.)

    Zum Ändern gehen Sie wie folgt vor:

    1. Klicken Sie auf Ändern. Das Dialogfeld „PnP-ID-Zuordnung erstellen“ wird geöffnet.

    2. Wiederholen Sie Schritt 5, und bearbeiten Sie die Windows-PnP-ID.

      HINWEIS:Die Linux-PnP-ID kann weder ausgewählt noch geändert werden.