19.1 Voraussetzungen

19.1.1 Identitätsdepot

NetIQ empfiehlt, vor der Installation des Identitätsdepots in einer Cluster-Umgebung die folgenden Überlegungen zu lesen:

  • Es müssen mindestens zwei Windows-Server mit Clustersoftware vorhanden sein.

  • Die Clustersoftware muss externen gemeinsam genutzten Speicher unterstützen, wobei ausreichend Speicherplatz für alle Identitätsdepot- und NICI-Daten vorhanden sein muss:

    • Die Identitätsdepot-DIB muss sich im gemeinsam genutzten Clusterspeicher befinden. Die Zustandsdaten für das Identitätsdepot müssen sich im gemeinsam genutzten Speicher befinden, damit sie für den Clusterknoten verfügbar sind, der zurzeit die Dienste ausführt.

    • Die Root-Identitätsdepot-Instanz auf den Clusterknoten muss so konfiguriert sein, dass sie die DIB des gemeinsamen Speichers verwendet.

    • Auch die NICI-Daten (NetIQ International Cryptographic Infrastructure) müssen gemeinsam genutzt werden, damit serverspezifische Schlüssel zwischen den Clusterknoten reproduziert werden. Die von allen Clusterknoten verwendeten NICI-Daten müssen sich im gemeinsam genutzten Clusterspeicher befinden.

    • NetIQ empfiehlt, alle weiteren eDirectory-Konfigurationsdaten und Protokolldaten im gemeinsam genutzten Speicher abzulegen.

  • Sie müssen eine virtuelle IP-Adresse besitzen.

  • (Bedingt) Wenn Sie eDirectory als Rahmenstruktur für das Identitätsdepot verwenden, unterstützt das Dienstprogramm nds-cluster-config lediglich die Root-eDirectory-Instanz. eDirectory bietet keine Unterstützung für die Konfiguration von mehreren Instanzen und die Nicht-Root-Installation von eDirectory in einer Cluster-Umgebung.

Weitere Informationen zur Installation des Identitätsdepots in einer geclusterten Umgebung finden Sie im Abschnitt Bereitstellen von eDirectory in Hochverfügbarkeits-Clustern im NetIQ eDirectory-Installationshandbuch.

19.1.2 Identity Applications

Wenn die Datenbank für die Identitätsanwendungen in einer Umgebung installiert werden soll, in der sich Tomcat-Cluster befinden, sind die folgenden Überlegungen zu beachten:

  • Der Cluster muss einen eindeutigen Clusterpartitionsnamen, eine Multicast-Adresse und einen Multicast-Port aufweisen. Mithilfe dieser eindeutigen Kennungen werden mehrere Cluster voneinander unterschieden, sodass Leistungsprobleme und ungewöhnliches Verhalten vermieden werden.

    • Für jedes Mitglied des Clusters müssen Sie dieselbe Port-Nummer als Listener-Port für die Datenbank der Identitätsanwendungen angeben.

    • Für jedes Mitglied des Clusters müssen Sie denselben Hostnamen oder dieselbe IP-Adresse für den Server angeben, auf dem die Datenbank der Identitätsanwendungen gehostet wird.

  • Die Uhren der Server im Cluster müssen synchronisiert werden. Wenn die Serveruhren nicht synchronisiert sind, kann eine frühzeitige Zeitüberschreitung von Sitzungen eintreten, sodass das HTTP-Sitzungs-Failover nicht einwandfrei funktioniert.

  • NetIQ rät davon ab, mehrere Anmeldungen auf verschiedenen Browser-Registerkarten oder in verschiedenen Browser-Sitzungen auf demselben Host zu verwenden. Bei einigen Browsern werden die Cookies übergreifend über alle Registerkarten und Prozesse verwendet, sodass mehrere Anmeldungen zu Problemen beim HTTP-Sitzungs-Failover führen können (neben dem Risiko einer unbeabsichtigten Authentifizierung, wenn mehrere Benutzer an einem einzigen Computer arbeiten).

  • Die Clusterknoten befinden sich im selben Teilnetz.

  • Ein Failover-Proxy oder eine Lastausgleichlösung ist auf einem separaten Computer installiert.

19.1.3 Datenbank für Identity Applications

Die Datenbankserver ermöglichen jeweils das Datenbank-Clustering. NetIQ führt keine offiziellen Tests von Cluster-Datenbankkonfigurationen durch, da das Clustering unabhängig von der Funktionsfähigkeit des Produkts erfolgt. Cluster-Datenbankserver werden daher nur mit den folgenden Warnhinweisen unterstützt:

  • Standardmäßig ist die maximale Anzahl der Verbindungen auf 100 festgelegt. Dieser Wert ist möglicherweise zu niedrig, um die Workflow-Anforderungen in einem Cluster zu verarbeiten. Sie sehen möglicherweise die folgenden Ausnahmen:

    (java.sql.SQLException: Data source rejected establishment of connection, message from server: "Too many connections."

    Legen Sie die Variable max_connections in Datei my.cnf auf einen höheren Wert fest.

  • Unter Umständen müssen einige Funktionen oder Aspekte des Cluster-Datenbankservers deaktiviert werden. Beispielsweise muss die Transaktionsreproduktion in bestimmten Tabellen deaktiviert werden, da beim Einfügen eines doppelten Schlüssels bestimmte Bedingungen verletzt würden.

  • NetIQ bietet keine Hilfestellung beim Installieren, Konfigurieren oder Optimieren des Cluster-Datenbankservers. Dies gilt auch für die Installation der NetIQ-Produkte auf einem Cluster-Datenbankserver.

  • NetIQ setzt alles daran, mögliche Probleme im Zusammenhang mit der Nutzung von NetIQ-Produkten in einer Cluster-Datenbankumgebung zu beheben. Die Fehlersuchmethoden in einer komplexen Umgebung erfordern häufig eine enge Zusammenarbeit, damit Probleme gelöst werden können. NetIQ bietet die nötigen Fachkenntnisse für die Analyse, Planung und Fehlersuche der NetIQ-Produkte. Der Kunde muss Fachkenntnisse für die Analyse, Planung und Fehlersuche von Drittanbieterprodukten erbringen. NetIQ bittet die Kunden, die aufgetretenen Probleme zu reproduzieren oder das Verhalten der Komponenten in einer Umgebung ohne Clustering zu reproduzieren, sodass potenzielle Probleme mit der Cluster-Einrichtung von Problemen mit den NetIQ-Produkten getrennt werden können.