35.2 Freigegebener Speicher

Alle Hochverfügbarkeits-Cluster erfordern irgendeine Form von freigegebenem Speicher, sodass diese Anwendungsdaten schnell von einem Clusterknoten in ein anderen verschoben werden können, falls im ursprünglichen Knoten ein Fehler auftritt. Der Speicher selbst sollte hochverfügbar sein. Dies wird normalerweise durch die Verbindung der SAN-Technologie (Storage Area Network, SAN) mit den Clusterknoten über ein FibreChannel-Netzwerk erreicht. Andere Systeme verwenden NAS (Network Attached Storage), iSCSI oder andere Technologien, die ein Ferneinhängen eines freigegebenen Speichers zulassen. Die grundlegenden Anforderungen des freigegebenen Speichers bestehen darin, dass der Cluster den Speicher sauber von einem fehlerhaften Clusterknoten an einen neuen Clusterknoten verschieben kann.

Es gibt zwei grundlegende Vorgehensweisen, die Sentinel für den freigegebenen Speicher verwenden kann. Bei der ersten werden alle Komponenten (Anwendungs-Binärdateien, Konfiguration und Ereignisdaten) im freigegebenen Speicher gesucht. Bei einem Failover wird der Speicher am primären Knoten ausgehängt und in den Sicherungsknoten verschoben. Dadurch wird die gesamte Anwendung und Konfiguration des freigegebenen Speichers geladen. Bei der zweiten Vorgehensweise werden die Ereignisdaten im freigegebenen Speicher gespeichert, doch die Anwendungs-Binärdateien und die Konfiguration bleiben auf jedem Clusterknoten. Bei einem Failover werden nur die Ereignisdaten in den Sicherungsknoten verschoben.

Jede Vorgehensweise hat Vorteile und Nachteile, doch bei der zweiten Vorgehensweise kann die Sentinel-Installation die FHS-konformen Standardinstallationspfade verwenden. Außerdem ermöglicht sie die Überprüfung der RPM-Softwarepaketerstellung und auch die Anwendung von Patches und die Neukonfiguration bei laufendem Betrieb, um die Ausfallzeit zu minimieren.

Diese Lösung führt Sie durch ein Beispiel einer Installation in einem Cluster, der den freigegebenen iSCSI-Speicher verwendet und die Anwendungsbinärdateien/-konfiguration auf jedem Clusterknoten sucht.